Am 9. Januar entdeckte der Amateur N.J. Brown einen etwa 10mag hellen Stern im Einhorn bei den Koordinaten 7h 4m 5s und -3° 50' 51", also etwa zwei bis drei Grad südlich von Delta Mon. Wie sich ziemlich schnell herausstellte, handelte es sich um GSC 4822.39. Zufällig liegt dieser Stern im Bereich der Stardial-Kamera, die ihn bei einer Grenzhelligkeit von 12mag in mehreren hundert Nächten seit 1996 nicht abgebildet hatten.
Die ersten Spektren zeigten H-alpha-Emissionen mit einem Profil ähnlich P Cyg. Während das Spektrum vor dem Ausbruch auf einen K0-Riesen schließen ließ, paßte es jetzt eher zu einem M0-Riesen. Hochgeschwindigkeitsphotometrien stellten eine flache Lichtkurve fest. In 10" Entfernung zu der visuellen Position konnte eine 8.5 GHz-Radioquelle gefunden werden, die nicht mit GSC 4822.39 verbunden sein muß. Nach IRAS-Messungen könnte sich eine HII-Region in der Umgebung des Sterns befinden.
Vier Tage nach der Entdeckung des Ausbruchs blieben der Sterntyp und die Art des Ereignisses noch völlig unklar. Da der Stern z.Zt. für große Teile der Nacht bei uns sichtbar ist, sollte ein Blick mit Hilfe der Karte riskiert werden.
Thorsten Lange, Bovenden
Rundbrief Verzeichnis